Die Geschichte von Simmozheim

Erste Besiedelung

Rund um Simmozheim finden sich Anhaltspunkte für menschliche Besiedelung während der Alt-, Mittel-, Jungstein- und Bronzezeit. Ein Zeugnis dieser frühen Besiedelung sind die Hallstätt-Hügelgräber in der Eulert und im Gerechtigkeitswald. Auch die  Römerzeit ist durch Baufunde belegt, wie zum Beispiel der Römische Gutshof, der von 81 bis 259 nach Christus bewohnt wurde. Die Alemannenzeit (260 –496 n. Chr.) hinterließ ihre Spuren zum Beispiel im Flurnamen "Allmendle".

985

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 985 unter dem Namen "Sigemundesheim" im Rahmen des Salischen Kirchenraubs, bei dem es zu einer Umverteilung von Besitztümern kam. Der Name stammt vermutlich von einem Franken namens "Sigimund" oder "Sigemund" und hat seinen Ursprung wohl im ausgehenden sechsten Jahrhundert.

1280

Frühere Quellen sind heute zwar nicht mehr vorhanden, aber eine "über Fälschungsverdacht erhabene" Abschrift aus dem Jahr 1280, als der Klosterabt Edelin im Kloster Weißenburg unter Benutzung älterer Urkunden ein Verzeichnis der Klostergüter anfertigte, den Codex Edelini.

ab 1296

1296 ging der Nachbarort Merklingen in den Besitz des Klosters Herrenalb über, das zeitweise auch Teile des "Fleckens" besaß. Rund um die Klosterpflege Merklingen scharte sich eine Reihe von Dörfern, so auch Simmozheim. Im Laufe der Geschichte erscheint Simmozheim in der Hand zahlreicher Herren, so insbesondere der Herren von Kroevelsau (ab 1320) und der Spenlin, Bürger zu Weil (ab 1359). Im Jahre 1535 wurde das Klosteramt Merklingen im Zuge der Reformation zu einem württembergischen Verwaltungsamt.

1626

Das Jahr 1626 brachte eine schwere Pestnot. Von den 77 Personen, die starben, hatte nur eine nicht die Pest. Normalerweise lag die Sterbeziffer bei 10 – 20 Personen im Jahr. Auch vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) blieb Simmozheim nicht verschont: 1634 wurden 44 Gebäude niedergebrannt und viele Männer totgeschlagen (die Einwohnerzahl betrug 500 – 600 Personen).

historische Zeichnung vom Simmetzheim aus dem Jahre 1681

1699 - 1701

Ab 1699 trafen die Waldenser als Asylanten ein und Simmozheim musste Teile seiner Gemarkung fürs "Welschdorf", das spätere Neuhengstett, abtreten. Weitere Informationen zur Geschichte der Waldenser finden sie hier.

1748

Mit ihren gerade einmal "513 Seelen" baute die Simmozheimer Gemeinde im Jahre 1748 ein großes Kirchenschiff, geweiht der Heiligen Dreifaltigkeit.

1802

1802 wurde die Parzelle Büchelbronn, im Volksmund "Molde" genannt, gegründet.

1816

Bis zur Einführung der Kartoffel traten immer wieder Hungerjahre auf. Besonders schlimm muss das Jahr 1816/1817 gewesen sein.

1900

Auch die sogenannte "gute alte Zeit" am Anfang des 20. Jahrhunderts war gekennzeichnet von Armut und mühevoller Arbeit. Elektrischen Strom und Haushaltsmaschinen sowie landwirtschaftliche Maschinen gab es noch nicht. Die Einwohnerschaft setzte sich in der Mehrzahl aus Kleinbauern und Tagelöhnern zusammen.

1945

In beiden Weltkriegen hatte auch Simmozheim viele Opfer zu beklagen. Am 16.04.1945 fand ein Luftangriff auf Simmozheim statt, bei dem 6 Menschen ums Leben kamen.

1950

Im Jahre 1950 hatte Simmozheim 1.050 Einwohner. Diese Zahl wuchs bis heute auf ca. 2.900 Einwohner.


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